Adventskalender 20

A. kann schlecht einschlafen. Er will immer, dass ich neben ihm liege und aufihn aufpasse, aber wenn ich das tue, fängt er an zu spielen und immer neue Spielsachen zu holen, bis das Bett auch für die unsensibelste Prinzessin auf derErbse unerträglich wäre. Ich muss immer wieder mit neuen Tricks dafür sorgen, dass er das Gefühl hat, dass ich auf ihn aufpasse, obwohl ich nicht im Kinderzimmer bin, und dass ich etwas langweiliges mache, das gleich zu Ende ist, so dass ich gleich wieder da bin. Ich hoffe dann, dass er einschläft, während er auf mich wartet, was manchmal funktioniert. Heute nähe ich gerade einen Spielzeugsack, als ich gerufen werde: F. ist eingeschlafen und A. fühlt sich allein. „Weißt du was?“, flüstere ich geheimnisvoll, „Der Weihnachtsmann hat mich angerufen, ich soll was für ihn nähen. Der Weihnachtsmann kann nämlich nicht nähen. Das muss ich jetzt machen, damit es rechtzeitig fertig wird. Ich lasse die Tür offen, dann kannst du mich hören.“ A. ist beeindruckt und einverstanden. Deutlich später werde ich noch mal gerufen: „Mama, ich wille auch so eins genäht haben so der Weihnachtsmann.“ – „Ja, sage ich, du kriegst auch so was genäht wie der Weihnachtsmann, aber erst an Weihnachten. Jetzt schlaf mal, dann ist Weihnachten schneller da.“ Nach zwei weiteren Intermezzi schläft A. schließlich ein.

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